Gestern habe ich mich mit einer Freundin getroffen, sie war sehr lange Zeit meine beste Freundin, aber iwie hat sich eine Menge bei uns geändert.
Wir haben uns auseinander gelebt und jeder ist seinen eigenen Weg gegangen.
Seitdem ich wegen der Arbeit soweit weggezogen bin, haben wir nur noch relativ wenig Kontakt. Wir sehen uns vielleicht einmal im Monat und schreiben oder telefonieren tun wir auch nicht mehr. Im Grunde wollte ich nie, dass es soweit kommt. Sie war/ist mir wirklich sehr wichtig, war meine bessere Hälfte und wir waren unzertrennlich.
Aber jetzt zum eigentlichen Post:
Wir waren Kaffee trinken und iwann sind wir darauf gekommen, dass ihr vor ca. einer Woche S. geschrieben hat. Er meinte, dass es mir nicht gut geht und sie sich doch bitte um mich kümmern soll. Dass er ihr die Zugfahrt bezahlt und es mir sicher gut tun würde, wenn sie ein paar Tage bei mir wäre.. (Ich muss dazu sagen, dass ich viel mit ihm über sie geredet habe. Mich hat die ganze Situation mit ihr sehr belastet, ich hab ihm davon erzählt wie sehr sie mir als Freundin fehlt..) Aber sie hat sein Angebot abgelehnt. Ihre Aussage: "Du weißt doch, dass ich mit meinen Freund im Moment Probleme habe und ich musste mich darum kümmern. S. hat beinahe so getan, als wäre ich deine Mama und müsste mich um dich kümmern, als wäre es meine Pflicht. Ich fande das Ganze ziemlich lächerlich!" Ich konnte nicht viel darauf antworten.. War traurig und wütend zugleich. Ich weiß nicht auf wen von den beiden mehr. Wenn sich S. wirklich solche Sorgen um mich macht, warum hat er mir die letzten Tage nicht einfach selbst geschrieben.. Und wenn ich meiner Freundin so wichtig wäre, wie sie es immer hinstellt, dann hätte sie sich zumindest einmal über SmS erkundigen können wie es mir geht, aber es kam rein gar nichts..
Ich glaube "Enttäuschung" beschreibt mein Gefühl was ich empfunden habe ziemlich gut..
Wir haben dann kurz darüber gesprochen und ziemlich am Ende von unseren Treffen meinte sie plötzlich, sie hätte Scheiße gebaut.. Sie zeigt mir ihren Arm und es sind Narben zu sehen.. Ich konnte nur mit dem Kopf schütteln, hab sie gefragt warum, hatte Tränen in den Augen. Sie hat mir alles erklärt und ich war kurz davor ihr von meiner ES zu erzählen, war so kurz davor ihr zusagen, wie es mir geht. Was in mir vorgeht. Dass nicht nur sie Probleme hat, die sie so belasten. Aber ich konnte nicht. Ich weiß nicht warum es nicht ging. Vielleicht wollte ich sie nicht noch mehr belasten, vielleicht hatte ich aber auch einfach nicht den Mut ihr davon zu erzählen. Angst dass sie anderen Personen davon erzählen würde, auf jeden Fall habe ich es gelassen.
Wir haben uns dann voneinander verabschiedet und ich bin mit einem ganz komischen Gefühl aus diesen Treffen gegangen.. Wir waren einmal die besten Freundinnen, konnten über alles reden, waren immer füreinander da und plötzlich ging es irgentwann nur noch um ihre Probleme. Ich hab ihr immer zugehört, versucht da zu sein, meine Sorgen zurückgestellt und war wütend auf sie, dass sie sich kein Stück mehr um mich gekümmert hat. Doch aufeinmal schießt dieses Gefühl der Enttäuschung und Wut in unendliche Traurigkeit aus. Sie schneidet sich, erzählt mir im Grunde doch nicht wie es ihr geht.. War ich zu wenig da? War ich zu sehr mit meinen eigenen Problemen und mit meiner ES beschäftigt um zu sehen, wie es den Menschen in meiner Umgebung geht? Bin ich so eine schlechte Freundin?..
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